geschichte des projekts

Die Figur Magdalena K. – ursprünglich Magdalena Keller – tauchte erstmals 1988 anlässlich der Volkszählung auf. Vier Frauen taten sich zusammen und trugen Schnipsel des Lebens von Magdalena Keller zusammen. Ist sie zunächst noch eine Fiktion, ein Spiel, wird Magdalena K. später zur Leitfigur und Hausbesetzerin.

Daraus entstand die Idee eines Ortes für gemeinsames selbst bestimmtes Leben und Arbeiten von Frauen aus künstlerischen und handwerklichen Gebieten. Relativ bald wurde dafür auch ein geeignetes Objekt gefunden: die Bernstorffstr. 160 a. Das damals schon über hundertjährige Gebäude mit seinem Anbau aus dem Jahr 1922 stand bis auf das genutzte Erdgeschoss leer. Es war im Besitz der Stadt und wurde von der SAGA verwaltet.

Zunächst begab sich Magdalena K. auf den behördlichen Weg. Im August wurde die erste Anfrage an die Liegenschaftsbehörde gestellt. Als daraufhin alles drohte im Sande zu verlaufen wurde mit zahlreichen Aktionen auf das Anliegen nach einem Wohn- und Arbeitsprojekt für Frauen aufmerksam gemacht.

Am 11.11.1989 wurde schließlich das Haus von Magdalena K. und zahlreichen Unterstützerinnen besetzt. In der Woche darauf besuchte sie wiederholt die Bezirksversammlung und verschiedene Behörden. Ihre „liebenswürdige Penetranz“ hatte Erfolg: Am 12.12.1989 beschloss die Bezirksversammlung, das Haus Magdalena K. und ihren Freundinnen zu überlassen.

Der Verein Magdalena K. wurde am 14.01.1990 gegründet. Es war das erste Frauenprojekt in Hamburg, das Wohn- und Arbeitsraum zusammenbrachte.
Nach der Planungsphase wurde im Februar 1991 die Arbeit an der Baustelle aufgenommen. Die Renovierungs- und Bauphase wurde im Juli 1993 abgeschlossen und mit einem Fest gefeiert.

Ende der 80er Jahre waren Frauen, die im Bauhandwerk tätig waren, eine große Seltenheit.
Es bestanden lange Zeit sogar Gesetze und Bestimmungen, die es Frauen untersagten oder enorm erschwerten, beispielsweise als Zimmerin zu arbeiten.

Bei der Vergabe von Aufträgen wurden deshalb bevorzugt Handwerkerinnen ausgewählt. Darüber hinaus wurde vieles von den Frauen im Projekt in Eigenarbeit renoviert und instand gesetzt. Einige der Helferinnen, die auf der Baustelle mitarbeiteten, fassten daraufhin den Beschluss, einen handwerklichen Beruf zu ergreifen.